Vom 14.3. bis zum 25.3.2022 durfte ich mein Betriebspraktikum beim ecovillage absolvieren.
In den zwei Wochen konnte ich mir nicht nur einen Einblick von der Arbeit, die hier im Büro geleistet wird, sondern auch über das Konzept der Genossenschaft verschaffen. An meinem ersten Tag wurde ich direkt freundlich begrüßt und erstmal mit dem Betrieb vertraut gemacht. Meine erste Aufgabe bestand darin, die Bewerbung für den World Habitat Award zu übersetzen. Dabei habe ich direkt viel über das Projekt lernen können z.B. dass viele der Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen gebaut werden sollen (B-Schein Berechtigte). Oder dass in allen Aspekten die Mitglieder die meiste Entscheidungsmacht besitzen. Denn das ist glaube ich mit das wichtigste an diesem Projekt: von Menschen für Menschen, es steckt kein großer Konzern hinter dem Projekt der auf Gewinn aus ist. Das Hauptziel ist es ein soziales und ökologisches Leben für jeden zu schaffen. Dies kam mir zunächst wie eine ganz schön große Aufgabe vor. Die Wohnungsnot und den Klimawandel gleichzeitig bekämpfen? Um solch ein großes Vorhaben zu realisieren braucht man vor allem eins: Geld. Und genau darum wird sich hier zu einem großen Teil gekümmert. Ich durfte Teil haben an der Antragstellung von Fördergeldern, für z.B. den Digitalbonus oder zur Finanzierung der Baukosten. Aber auch das Verwalten von Mitgliedschaften wurde mir näher gebracht. Denn auch bei der Finanzierung spielen die Mitglieder eine wichtige Rolle. Mit ihren Pflichtanteilen stellen sie das Eigenkapital der Genossenschaft. Deshalb ist es keine große Überraschung, dass in dem Betrieb viel für die Mitglieder gearbeitet wird. So bestanden meine Aufgaben darin, die Website für die Nutzer zu verbessern und auch für ältere Leute zugänglicher zu machen, aber auch Projekte am Kronsberg mit zu organisieren. Ich habe z.B. eine Sanitäranlage bestellt oder Informationen für einen Workshop zum Thema Wurm-Kompostierung zusammengetragen. Dabei konnte ich viel über Mediengestaltung lernen. Zudem hatte ich das Glück dabei zu sein, als eine Reportage von RTL über das ecovillage gedreht wurde. Während der Filmarbeiten konnte ich nicht nur einen interessanten Einblick in die Arbeit eines Filmteams gewinnen, sondern auch die Mitglieder näher kennenlernen. Ich wurde sofort in die Gemeinschaft integriert und war vor allem von der familiären Atmosphäre beeindruckt. Ich habe dort in kürzester Zeit sehr viele interessante und nette Menschen kennengelernt. Insgesamt bin ich mit meiner Praktikumswahl sehr zufrieden und kann es jedem, der sich für einen gemeinschaftlicheres, nachhaltigeres Leben interessiert empfehlen sich mit dem Projekt zu befassen.
Ich selber bin 16 Jahre alt und gehe in Wunstorf an das Hölty-Gymnasium. In meiner Freizeit spiele ich Handball und lese gerne Fantasy-Bücher. Ich finde ein konsumorientiertes Leben nicht erstrebenswert und mag den Gedanken einen gemeinschaftlichen, naturnahen Lebensstil zu führen. Ich könnte es mir vorstellen irgendwann einmal selber in das ecovillage hannover zu ziehen.
Frederik