[Blog] Es geht weiter – Pflanzenkläranlage und Unterstand III

Dieses mal wurden gleich zwei Projekte weiter vorangebracht – die Pflanzenkläranlage neben dem Modulpiloten und die Verkleidung des Unterstandes.

Am Anfang der Woche begonnen für ersteres die Vorbereitungen vor Ort:
Baugrube ausheben, Rohre verlegen, Geotextil einbringen, Sand auffüllen.

Die Pflanzenkläranlage wird in ihren zwei Kammern das Abwasser aus dem Modulpiloten Modulpilot Unser erstes Gebäude
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reinigen. Dabei wird sowohl das Grauwasser Grauwasser Grauwasser ist fäkalienfreies, gering verschmutztes Abwasser aus Bädern oder Waschmaschinen und dient durch Aufbereitung einer Zweitnutzung als Betriebswasser. (Duschen, Waschbecken, Spülmaschine…) als auch das Braunwasser Braunwasser Bezeichnet in der Siedlungswasserwirtschaft den Teil des Abwassers, der nur Fäzes, Spülwasser und Toilettenpapier enthält (Toilette, ohne Urin) in den beiden Kammern der Anlage wieder nutzbar gemacht. Das geklärte Braunwasser wird als Betriebswasser für Toilettenspülungen wiederverwendet und das aufbereitete Grauwasser soll, eine Genehmigung durch die untere Wasserbehörde vorausgesetzt, lokal versickert werden – damit ist der Modulpilot ein Gebäude, das nicht auf einen Kanalanschluss angewiesen ist, ein “Null-Abwasserhaus”. Durch die zwei wassersparenden Spültrenntoiletten Spültrenntoilette Toilettenvarianten, bei der Urin und Kot innerhalb der Toilettenschüssel getrennt erfasst werden und im Gegensatz zur Trocken-Trenn-Toilette wird hier mit Wasser gespült. und die zwei Trockentrenntoiletten Trocken-Trenn-Toilette Toilettenvarianten, die ohne eine Wasserspülung auskommen, dabei werden Urin und Kot innerhalb der Toilettenschüssel getrennt erfasst. im Modulpiloten wird der Trinkwasserbedarf gegenüber dem Bundesdurchschnitt um etwa 50% reduziert und demonstriert damit einen zukunftsgerechten Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser.

--> Zu unserem (Ab-)Wasserkonzept

Angeleitet von Carsten und Uwe vom Ingenieurbüro aquaplaner wurden die Arbeiten durch die Eigenleistung der Genoss:innen unterstützt. Es mussten eine ganze Reihe an Leitungen, Verbindungen und Anschlüssen gelegt werden. Außerdem wurde eine Schwerkraftmauer aus Ziegelsteinen gemauert, die unter anderem die Folie schützt und an Ort und Stelle hält. Die Anlage wird in den nächsten Wochen durch weitere Baumaßnahmen ergänzt und fertiggestellt. Eine Inbetriebnahme kann erfolgen, sobald es Menschen gibt die regelmäßig die Toiletten im Modulpiloten und im Sanitärcontainer benutzen.

Auch am Unterstand wurde weitergebaut. Die Nordseite wurde mit Holzresten und Abschnitten von der Fassade des Modulpiloten geschlossen. Das hieß puzzeln, puzzeln, puzzeln!

Das Material hat ausgereicht, wenn auch knapp. Es konnte mit der Aktion sinnvoll weiterverwendet werden und ist nicht auf dem Müll gelandet. Das ist nicht immer einfach – gebrauchte Baustoffe zu verwenden bedeutet häufig einen Mehraufwand, der sich auch in den Kosten abbildet. Dadurch ist es meistens günstiger neue Baustoffe zu kaufen. Diese sind jedoch nur billig, da sie ihren “wahren” Preis nicht widerspiegeln, der auch entstehende Kosten durch Auswirkungen auf die Umwelt beinhalten müsste.

Nachdem das letzte Brett angeschraubt wurde, können nun unter dem Unterstand Baustoffe trocken lagern und Workshops wettergeschützt stattfinden. Wir freuen uns drauf!

Es hat viel Spaß gemacht, die Dinge voranzubringen - vielen Dank an alle helfenden Hände!

- Niklas und Sabea für das Team Eigenleistung


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